Jahresbericht 2002
Das Angebot für Benutzer des
Universitätsarchivs ist seit Juni 2002 dahingehend
erweitert worden, dass das Archiv nun auch über das Internet erreichbar
ist. Neben
Standardinformationen, wie beispielweise Kontaktadressen und
Benutzungshinweisen,
bildet eine vollständige Beständeübersicht das Herzstück der Homepage.
Aufgrund von Rückmeldungen bezüglich dieses monatlich aktualisierten
Angebots lässt sich bereits feststellen, daß es bei den Benutzern auf
positive Resonanz gestoßen ist.
Die neue Ordnung und Benutzungsordnung für das Universitätsarchiv ist im Januar in Kraft getreten.
Im Berichtsjahr wurde die EDV-gestützte Erschließung von
Aktenneuzugängen und bereits länger vorhandenen, jedoch bisher nur
konventionell bearbeiteten Beständen fortgeführt. Die Personalsituation
ist unverändert. Weiterhin werden überplanmäßig Studentische
Hilfskräfte für die Erschließung von etwa 12.000 Prüfungsakten der
Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät beschäftigt.
Erstmals
wurden Aufträge zur Restaurierung einiger ausgewählter Archivalien, vor
allem aus dem Bestand Kurator (1888-1970), vergeben.
Im Rahmen der UniKunstTage (uni goes public) hat das Universitätsarchiv im Geologisch-Paläontologischen Museum eine "Kleine Archivalienschau zur Universitätsgeschichte" sowie in einem Kaufhausschaufenster Professorentalare gezeigt.
Zugänge
Archivgut wurde in 32 Zugängen (Vorjahr: 30) übernommen: insgesamt 4.270 Bd. sowie 76 lfd. m (Vorjahr: 5.301 Bd. sowie 108 lfd. m). Zu den größten Einzelzugängen gehörten 2.500 Personalakten. Im Juli erhielt das Universitätsarchiv den Teilnachlass des Juristen Wilhelm Sauer (1879-1962; 1935 von Königsberg nach Münster berufen), für den sich bereits Benutzer angekündigt haben. Die Dienstbibliothek erhielt 86 (Vorjahr: 45) Druckschriften und Bücher.
Erschließung
Bearbeitet wurden etwa 2.600 Personalakten, 9.440 Prüfungsakten (vor allem der
Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät), 730 Bände des Bestandes Akademie (1818-1902), der 250
Bände umfassende Nachlass Karl Heinrich Rengstorf (1903-1992) sowie
mehrere kleinere Bestände.
Als Dienstleistung für Verwaltungsstellen (Personaldezernate im Rektorat und bei der Verwaltung des Universitätsklinikums, Prüfungsämter etc.) wurden in 396 Vorgängen (Vorjahr: 406) 406 Akten (Vorjahr: 488) ausgeliehen bzw. zur Weiterführung abgegeben.
Anfragen / Benutzung
Für ehemalige Studierende der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe wurden 24 Studienbescheinigungen (Vorjahr: 19) ausgestellt.
Im Berichtsjahr wurden 88 (Vorjahr: 81) schriftliche und telefonische Anfragen bearbeitet, für die z. T. umfangreiche Recherchen in den historischen Beständen erforderlich waren. Das Archiv verzeichnete 191 Benutzertage (Vorjahr: 228). Geforscht wurde u.a. über folgende Themen:
- Biographie des evangelischen Theologen Karl Heinrich Rengstorf (1903-1992),
- Biographie des Rabbiners Bernhard Brilling (1906-1987),
- Biographie des Humangenetikers Otmar Frhr. v. Verschuer (1896-1969),
- Biographie des Physikers Wilhelm Hittorf (1824-1914),
- Biographie des Althistorikers Otto Seeck (1850-1921),
- Biographie des ehem. Direktors der Universitätsbibliothek Christoph Weber (1883-1958),
- Studentenverbindungen in Münster im 20. Jahrhundert,
- Kunstobjekte im universitären Raum,
- Deutsche Juristinnen 1900-1945.
Außerdem über folgende Aspekte der Universitätsgeschichte Münster:
- Die Medizinische Fakultät in der NS-Zeit.
- Das Fach Anglistik in der NS-Zeit.
- Institut für Botanik und Botanischer Garten im 19. und 20. Jahrhundert.
- Der Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre und das Institut für Christliche Sozialwissenschaften im 20. Jahrhundert.
- Das Seraphische Liebswerk im Kaiserreich.
Prof. Dr. Wilhelm Kohl
Leiter des Universitätsarchivs